Floaten bei Angst- und Panikstörungen

June 23, 2024float team

Inhalte im Überblick


1. Einleitung 
2. Welche Formen von Angststörungen gibt es?
3. Floaten in der Wissenschaft 
4. Wie hilft Floaten bei Angst- und Panikstörungen?
5. Wie oft sollte ich Floaten?
Quellen


Solltest du unter starken Angst- oder Panikstörungen leiden, empfehlen wir, vorab einen Arzt oder eine psychologische Beratung aufzusuchen. Wir unterstützen dich gerne in Absprache mit deinem Arzt bei der Begleitung eines bestehenden Therapieplans.

Für Therapeuten oder wissenschaftlich Interessierte verweisen wir auf unsere Seite "Floaten in der Wissenschaft" und das Float Research Collective. Dort findest du aktuelle Studienergebnisse und weiterführende Forschung zu den Wirkungsmechanismen des Floatens.

 

1. Einleitung

 

Angst schützt unseren Körper vor potenziellen Gefahren. Sie hilft uns, in bedrohlichen Situationen schnell zu reagieren und unser Überleben zu sichern. Doch was passiert, wenn diese Angst unverhältnismäßig stark wird? Wenn Sie zu einem Dauerbegleiter im Alltag wird und das tägliche Handeln beeinträchtigt? 

Wenn übersteigerte Ängste in objektiv nicht bedrohlichen Situationen auftreten, sprechen wir von einer Angststörung. Sie sind oft begleitet von Herzrasen, Schwindel, Schweißausbrüchen oder dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. 

Während gängige Behandlungsmethoden existieren, wie unter anderem die Einnahme von Medikamenten oder der psychologischen Therapie, gewinnt eine weitere Therapieform bei Angst- und Panikattacken immer mehr an Popularität: das Floaten.

Schwerelos im Salzwasser, in geschützter Umgebung und ohne visuelle, taktile oder auditive Reize. Eine einzigartige Umgebung für unseren Körper und das Gehirn, die zunehmend im Fokus der Wissenschaft steht. 

In diesem Artikel sprechen wir über die Formen von Angststörungen und darüber, wie Floaten helfen kann, ein Leben frei von Angst und Panik zu führen. 

 

2. Welche Formen von Angststörungen gibt es?

 

Angststörungen lassen sich häufig in drei Hauptformen einteilen, die sich in ihren Symptomen ähneln, aber meist unterschiedliche Auslöser haben:

 

Phobie

Phobien werden durch spezifische Auslöser wie Menschenmengen, Tiere oder bestimmte Gegenstände hervorgerufen. Betroffene sind mit den Auslösern häufig vertraut und vermeiden Situationen, die sie mit einem Auslöser konfrontieren.

 

Panikstörung

Panikstörungen sind durch plötzlich eintretende Panikattacken ohne erkennbaren Auslöser gekennzeichnet. Sie klingen typischerweise innerhalb weniger Minuten ab. Panikstörungen können zum Beispiel mit einer Agoraphobie einhergehen, der Angst vor schwer fluchtbaren Orten.

 

Generalisierte Angststörung

Bei der generalisierten Angststörung leiden Betroffene unter ständiger, unkonkreter Sorge um mögliche Unglücke. Diese führt zu dauerhafter innerer Anspannung und verschiedenen körperlichen Symptomen.

 

3. Floaten in der Wissenschaft 

 

Floaten hat seinen Ursprung in der Raumfahrtforschung. Erstmals wollte man untersuchen, wie sich der menschliche Körper in Schwerelosigkeit und der Abwesenheit äußerer Reize verhält. Dabei zeigte sich bereits früh, dass die reizarme Floatumgebung auf unseren Kopf wie ein erfrischender Reset wirkt – und das ganz natürlich und tiefgreifender als klassische Entspannungsformen.

 

Die reizarme Floatumgebung kommt ganz ohne Medikamente aus und verlangt nicht, dass du persönliche Geheimnisse einem Fremden anvertraust. Es geht nur um dich und das Wasser. Einfacher geht es nicht.

Dr. Justin Feinstein | Direktor LIBR Float Klinik & Research Center

 

Im Rahmen von klinischen Forschungen wird das Floaten heute unter dem Begriff Floatation-REST (Restricted Environmental Stimulation Therapy) zunehmend erforscht. 

 


Auswirkung von Floaten auf das Angstniveau (Feinstein, J. S., et al. 2018). Alle 50 Menschen berichten nach dem Floaten von einem deutlich geringeren Angstniveau.

 

Um einen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse zum Floaten bei Angst- und Panikstörungen zu erhalten, empfehlen wir folgenden Vortrag: 

 

Wir empfehlen folgenden Vortrag zum Thema "Floaten gegen Angst"

 

  

4. Wie hilft Floaten bei Angst- und Panikstörungen?

 

Floaten kommt heute verstärkt bei Angst- und Panikstörungen zum Einsatz. So nutzen beispielsweise Soldaten mit Angst- und posttraumatischen Belastungsstörungen die reizarme Floatumgebung, um zurück in den Alltag zu finden. 

Floaten hat den Vorteil, keine Vorkenntnisse vorauszusetzen und bereits nach der ersten Sitzung zu einer spürbaren Steigerung der Gelassenheit zu führen. Die Verringerung von Ängsten führt zu einem Gefühl der Ruhe und Entspannung, das zwischen 48 und 120 Stunden anhält – ein großer klinischer Erfolg. 

In der langen Frist kann regelmäßiges Floaten das Anspannungsniveau des Körpers dauerhaft senken, wodurch es zu einem wertvollen Werkzeug sowohl in der Therapie als auch zur Vorbeugung von Ängsten wird. 

 

Wie dir Floaten hilft: 

   

  1. Stressabbau: Bisherige Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass regelmäßiges Floaten die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol verringert. Dadurch sinkt das Stresslevel und somit auch die Anfälligkeit für Angst- und Panikstörungen.

  2. Mentale Erholung: Durch die reizarme und geschützte Umgebung wird die Bildung von Thetawellen im Gehirn gefördert. Diese sind für eine tiefe Entspannung verantwortlich und helfen dem Körper, Anspannung und Sorgen zu regulieren.

  3. Physiologische Entspannung: In der geschützten Floatumgebung verlangsamt sich die Atemfrequenz, der Blutdruck sinkt und die Herzschlagvariabilität steigt – physiologische Anzeichen, dass sich unser parasympathisches System aktiviert und wir entspannen.

  4. Verbesserung des Schlafs: Viele Menschen, die unter Angst- und Panikstörungen leiden, berichten von Schlafstörungen. Durch das Floaten wird unser Körper in einen Zustand tiefer Entspannung versetzt, der innere Ruhe und Klarheit fördertViele betroffene Menschen verzeichnen in klinischen Ergebnissen deutlich besserer Schlafqualität nach dem Floaten.

 



Floaten führt in den stark eingeschränkten Patienten zu einer signifikanten Reduktion der Muskelspannung und Angst (roten Balken) und zu einem gleichzeitigen Anstieg der Gelassenheit und Entspannung (blaue Balken). Eine einzigartige Kombination, mit der floaten aktiv therapiert und zugleich als umfassende Form des Mental Wellness wirkt.

 

 

5. Wie oft sollte ich Floaten? 

 

Studien zeigen, dass regelmäßige Sitzungen in kurzen Abständen (tage- bis wochenweise) die besten Ergebnisse liefern. Für therapeutische Zwecke empfehlen wir deshalb, zu Beginn 2-3 Sitzungen durchzuführen. Mit jeder Sitzung wird die Umgebung vertrauter, wodurch das volle Potenzial des Floatens ausgeschöpft wird. Eine Absprache mit einem Therapeuten ist zu empfehlen, um eine optimale Unterstützung zu gewährleisten.

 


    Angst- und Panikattacken bewältigen – mache Floaten zu deiner Routine 

     

    Sie ist lästig und eine Einschränkung der Lebensqualität: übersteigerte Angst. Floaten kann eine vielversprechende Methode zur Bewältigung von Angst- und Panikstörungen bieten. Das Besondere: Floaten ist 100 % natürlich und kommt ohne künstliche Ergänzungen aus. Solltest du unter starken Angst- und Panikstörungen leiden, empfehlen wir dir, ärztliche Unterstützung aufzusuchen. Sprich deinen Arzt gerne auf das Floaten an und zögere nicht, offen mit deiner Angst umzugehen. 

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    Quellen

     

    Feinstein, J. S., Khalsa, S. S., Yeh, H. W., Wohlrab, C., Simmons, W. K., Stein, M. B., & Paulus, M. P. (2018). Examining the short-term anxiolytic and antidepressant effect of Floatation-REST. PloS one13(2), e0190292. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0190292

     

      

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